Kann Man Süchtig Nach Magic Mushrooms Werden?

Veröffentlicht :

Kann Man Süchtig Nach Magic Mushrooms Werden?

Magic Mushrooms sind ein unglaubliches Halluzinogen – worauf die Wissenschaft immer wieder hinweist – und umgehen viele Annahmen, die Menschen über Drogen haben. Sie scheinen nicht nur nicht suchterzeugend zu sein, sondern könnten sogar bestehende Süchte behandeln und das mit großem Erfolg. Erfahre im Folgenden mehr.

Drogen werden stark mit Sucht assoziiert. In einigen Fällen hat dies einen guten Grund und in anderen handelt es sich um eine übertriebene Angst, deren Ursache Anti-Drogen-Propaganda ist.

Bei jeglichem Substanzgebrauch ist es wichtig, sich dessen bewusst zu sein, dass möglicherweise sowohl körperliche als auch Verhaltenssüchte auftreten könnten und man versteht, wie man dies verhindern kann. Du musst jedoch nicht in Angst leben. Tatsächlich weist die moderne Forschung darauf hin, dass einige Drogen weit davon entfernt sind, stark suchterzeugend zu sein und eigentlich therapeutische Mittel zur Behandlung von Sucht sein könnten.

Magic Mushrooms fällt neben anderen Halluzinogenen wie Ibogain in diese Kategorie.

MAGIC MUSHROOMS UND SUCHT

Magic Mushrooms Und Sucht

Magic Mushrooms sind weit davon entfernt, eine gefährlich suchterzeugende Droge zu sein und tatsächlich gibt es viele Untersuchungen, die sich mit dem Potential von Magic Mushrooms zur Behandlung von Süchten befassen. Außerdem weisen einige Studien darauf hin, dass Psilocybin, der psychoaktive Bestandteil in getrockneten Pilzen, zu den am wenigsten suchterzeugenden und ungefährlichsten psychoaktiven Drogen der Welt zählt. Das Gehirn baut eine schnelle und hohe Toleranz gegen Psilocybin auf. Falls Du jemals versucht hast, Shrooms oder Trüffel Tag für Tag einzunehmen, ist Dir wahrscheinlich aufgefallen, dass die Wirkung sehr schnell auf nahezu null abflaut. Neben vielen anderen Eigenschaften scheint diese zu verhindern, dass Psilocybin-Pilze physisch suchterzeugend ist.

Bevor wir jedoch zu enthusiastisch werden, besteht noch immer die Möglichkeit, eine Verhaltenssucht nach Pilzen zu entwickeln (obwohl unklar ist, ob dies bei Menschen tatsächlich der Fall ist) und sie können bei Missbrauch weiterhin auf verschiedenste Weise Schaden anrichten. Wir werden in Kürze genauer auf Verhaltenssüchte eingehen. Kurz gesagt, unterscheidet sich eine Verhaltenssucht von einer körperlichen Sucht dadurch, dass die Chemikalien in der Substanz nicht direkt das Belohnungssystem auslösen.

Insgesamt scheint es in puncto Psilocybin-Pilze und Sucht jedoch so zu sein, dass diese Pilze weit mehr Gutes als Schlechtes zu bieten haben könnten.

WIE MAGIC MUSHROOMS DAS GEHIRN BEEINFLUSSEN

Wie Magic Mushrooms Das Gehirn Beeinflussen

Wie viele andere Halluzinogene auch, sind Psilocybin-Pilze serotonerg. Dies bedeutet, dass sie das Serotoninsystem des Gehirns beeinflussen. Im Falle von Shrooms scheinen sie die Neurotransmitter zu aktivieren, während sie gleichzeitig die Neuronenaktivität verändern. Dieser doppelte Prozess wirkt zusammen, um das Gehirn zu "destabilisieren".

Eine Destabilisierung des Gehirns mag sich katastrophal anhören, doch es wird angenommen, dass sie der Schlüssel zu den potentiell therapeutischen Nutzen von Psilocybin ist. Im normalen Leben ist die Aktivität der Neuronen ziemlich vorhersehbar, wobei vorbestimmte Bahnen verwendet und verinnerlicht werden. Im Wesentlichen wird eine Sucht durch die kontinuierliche Nutzung bestimmter Bahnen bewirkt.

Indem diese Bahnen destabilisiert werden und dem Gehirn ermöglicht wird, neue zu bilden, während gleichzeitig der Serotoninspiegel erhöht wird, können alte Bahnen – wenn auch nicht ganz gelöscht – irgendwie umgelenkt werden. Es wird angenommen, dass dies der Grund ist, warum Psilocybin bei der Behandlung von Sucht eine Rolle spielen könnte.

NEBENWIRKUNGEN VON ZAUBERPILZEN

Shrooms mögen zwar ziemlich sicher und sogar potentiell nützlich sein, aber das bedeutet nicht, dass sie keinerlei Risiken aufweisen. Neben jenen, die mit dem Trippen verbunden sind, vor allem dann, wenn nicht auf das richtige Set und Setting geachtet wird, gibt es doch einige geringfügige Nebenwirkungen, die mit Magic Mushrooms verbunden sind:

  • Übelkeit
  • Magenkrämpfe
  • Beklemmung
  • Erhöhte Herzfrequenz
  • Temperaturschwankungen
  • Schläfrigkeit

ENTZUG VON PSILOCYBIN-PILZEN: GIBT ES GRUND ZUR SORGE?

Zum Glück scheint der Entzug von Magic Mushrooms keine große Sache zu sein. Selbst bei regelmäßigen Nutzern gibt es in aller Regel kein "Runterkommen" oder negative Gefühle, wenn sie nicht in der Lage sind, Pilze zu bekommen. Physisch erfährt der Nutzer keinerlei Entzugssymptome von Psilocybin-Pilzen.

ARTEN VON SUCHT

Wie bereits kurz erwähnt, ist Sucht komplex und wird noch keinesfalls vollkommen verstanden. Grob lassen sich Süchte in zwei Kategorien unterteilen: chemische/körperliche Süchte und Verhaltenssüchte.

CHEMISCHE SUCHT

Chemische Sucht, auch als körperliche Sucht bekannt, ist wahrscheinlich das, was einem in den Sinn kommt, wenn man an Sucht denkt. Nikotin, Alkohol, Heroin usw. sind allesamt stark körperlich suchterzeugend. In einfachen Worten funktionieren diese Süchte, indem sie die Dopaminreaktion auslösen, die Teil des Belohnungssystems des Gehirns ist, die uns beibringt, eine Handlung zu wiederholen.

Wenn die Handlung fortgesetzt wird, nimmt die Dopaminreaktion ab, so dass der Nutzer sich unbefriedigt fühlt. Er konsumiert dann mehr von der Substanz, um die gewünschte Reaktion zu erhalten, die wiederum abnimmt und so weiter.

Mit der Zeit kann der Körper in hohem Maße von diesen Substanzen abhängig werden, so dass ein plötzlicher Entzug tödlich sein kann.

VERHALTENSSUCHT

Verhaltenssüchte funktionieren im Großen und Ganzen auf dieselbe Weise. Statt dass eine Droge die Freisetzung von Dopamin auslöst (und den Belohnungskreislauf in Gang setzt), geschieht dies allerdings über einen externen Reiz. Denk dabei einmal an Glücksspiel oder an das zwanghafte Überprüfen Deines Handys – hierbei handelt es sich um Verhaltenssüchte.

Wie bei chemischen Süchten auch, lässt die Belohnung nach, aber das Gehirn sehnt sich weiterhin nach einem hohen Maß an Stimulation, so dass es die Aktivität auch dann fortsetzt, wenn sie sehr schädlich wird.

Es ist möglich, dass die Wirkung von Psilocybin-Pilzen bei einer Person zur Entwicklung einer Verhaltenssucht führen kann. Wenn überhaupt, gibt es dafür jedoch nur wenige Belege. Dennoch wäre es unklug, dies nicht zu bedenken. Wenn Du etwas konsumierst, das potentiell schädlich ist, solltest Du Dein Verhalten regelmäßig überprüfen und einschätzen, ob Dein Drogenkonsum eine positive Entscheidung ist oder ob es sich eher um Drogenmissbrauch handelt.

Die gute Nachricht ist, dass Verhaltenssüchte nicht dazu neigen, so gefährlich wie chemische Süchte zu sein, da der Körper nicht abhängig wird. Aufgrund dessen wird man nicht dieselben Entzugserscheinungen erfahren, wie mit so etwas wie Heroin oder Alkohol.

UNTERSCHIED ZWISCHEN ABHÄNGIGKEIT UND SUCHT

Diese Begriffe sind derart schwer zu definieren, dass sie von den meisten Wissenschaftlern und Medizinern aufgegeben und durch "Substanzkonsumstörung" ersetzt wurden. In der breiteren Kultur sind sie jedoch immer noch gängige Begriffe.

Eine Sucht muss nicht unbedingt eine Abhängigkeit sein, aber eine Abhängigkeit ist wahrscheinlich eine Sucht. Sucht bezieht sich auf eine Reihe von Verhaltensweisen. So können beispielsweise übermäßiges Geldausgeben oder die Unfähigkeit, Verpflichtungen aufgrund von Drogenkonsum einzuhalten, Verhaltensweisen sein, die auf eine Sucht hinweisen.

Eine Abhängigkeit hingegen ist potenziell eher eine körperliche Angelegenheit. So kann beispielsweise jemand, der stark alkoholabhängig ist, körperlich davon abhängig sein und ohne Alkohol könnte sein Körper schwere Entzugserscheinungen erfahren, die bis hin zum Tod führen können.

KÖNNEN MAGIC MUSHROOMS HELFEN, SUCHT ZU BEHANDELN?

Können Magic Mushrooms Helfen, Sucht Zu Behandeln?

Wie bereits erwähnt, gibt es aufregende Fortschritte hinsichtlich der Erforschung des Potential von Psilocybin als Behandlungsform von Sucht. In einer Proof-of-Concept-Studie wurde festgestellt, dass eine einzige Psilocybin-Erfahrung langjährigen, behandlungsresistenten Rauchern helfen konnte, sofort damit aufzuhören.

Neben dem weiter oben beschriebenen doppelten Prozess der Neurotransmission und der Neuronenaktivität haben Magic Mushrooms auch eine starke Wirkung auf das Ruhezustandsnetzwerk (engl.: Default Mode Network, DMN) des Gehirns. Das DMN könnte man sich als Ort vorstellen, an dem das Selbstgefühl sitzt und manchmal kann es wenig hilfreich sein. Viele Bereiche des Gehirns kommunizieren über das DMN und es hat auch noch die Neigung, introspektiv zu werden. FMRI-Scans zeigen, dass das DMN aufleuchtet, wenn Menschen Suchtverlangen bekommen, was andeutet, dass das DMN entscheidend für das Verständnis von Sucht ist.

Unter dem Einfluss von Psilocybin können normalerweise nicht miteinander verbundene Bereiche des Gehirns direkt miteinander kommunizieren und die normalerweise wichtige Rolle des DMN wird reduziert. Wenn das DMN an Dominanz abnimmt, scheint es, dass die Menschen zwar weiterhin Verlangen verspüren, jedoch weniger von der Substanz konsumieren.

Nikotin ist bei weitem nicht die einzige untersuchte Substanz. Es gibt Belege dafür, dass Psilocybin helfen könnte, Opioid-Sucht und viele andere zu überwinden.

Es sieht so aus, als würde dieser Prozess es dem Gehirn ermöglichen, die mit der Sucht verbundenen Bahnen zu umgehen und neue zu formen. Der genaue Prozess ist jedoch noch unbekannt und dies sollte als Spekulation betrachtet werden. Dennoch sind die Belege vielversprechend und häufen sich.

SOLLTE MAN SICH SORGEN ÜBER EINE MAGIC-MUSHROOM-SUCHT MACHEN?

Sollte Man Sich Sorgen Über Eine Magic-Mushroom-Sucht Machen?

Es gibt viele suchterzeugende Substanzen und Verhaltensweisen, über die man sich mehr Sorgen machen sollte! Auch wenn Du Dir wahrscheinlich keine Sorgen machen musst, süchtig nach Magic Mushrooms zu werden, solltest Du dennoch vorsichtig sein.

Es ist nicht unmöglich, dass die Verwendung von Magic Mushrooms pathologisch wird und sich negativ auf Dein Leben oder das anderer auswirkt. Falls Du das Gefühl hast, dass Dein Pilzkonsum suchterzeugend sein könnte, solltest Du eine Weile pausieren und ihn distanziert beurteilen.

Alles in allem scheint es jedoch, dass wir uns weniger Sorgen über die suchterzeugenden Eigenschaften von Psilocybin-Pilzen machen, sondern aufgeregt und aktiv neugierig auf ihr Potential sein sollten, alle Arten von Sucht zu bekämpfen.