Pilze vs. Weed: Die Drogen, die die ganze Welt liebt
Veröffentlicht :
April 25, 2018
Kategorien :
Forschung
Die zwei am häufigsten konsumierten illegalen Drogen auf der Welt sind Zauberpilze und Marihuana. Der gegenwärtige globale Trend deutet darauf hin, dass beide irgendwann überall legal sein werden. Gegenwärtig erlauben jedoch nur wenige Länder den Cannabiskonsum und noch weniger den Konsum von Shrooms.
DIE NATUR WEIẞ ES AM BESTEN
Eine angenehme Wendung des Schicksals ist jedoch, dass Zauberpilze und Gras auch die zwei am wenigsten gefährlichen Freizeitdrogen sind. Laut dem Arzneibuch über Freizeitdrogen führen der Konsum von Pilzen und Cannabis zu den wenigsten Inanspruchnahmen von Notdiensten.
Drogen wie Alkohol, Meth und Heroin können auf lange Sicht extreme physische und psychische Schäden verursachen. Sie sind zudem sehr süchtig machende Substanzen.
Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass Cannabis oder Pilze süchtig machen, und es ist in beiden Fällen unmöglich, an einer Überdosis zu sterben – Todesfälle durch THC- oder Psilocybin-Überdosierungen sind unbekannt. Selbst der hartgesottenste Weed-Raucher wird, falls er es übertreibt, einfach einschlafen. Ähnlich verhält es sich mit den Pilzen. Du wirst vielleicht einen abgedrehten Trip erleben, wenn Du zu viel Psilocybin nimmst, aber Du wirst nicht sterben.
Die Popularität von Pilzen und Gras scheint darauf hinzuweisen, dass Menschen erhöhte Bewusstseinszustände genießen – und zwar insbesondere jene, die mit der Stimulation von Verbindungen im Gehirn zu tun haben, die Vergnügen erzeugen.
SHROOMS BEDEUTEN PSILOCYBIN
Psilocybin ist ein Alkaloid, das vorwiegend das serotonerge System beeinflusst. Serotonin ist eine der am stärksten "beglückenden" endogenen Verbindungen, die beobachtbare Mechanismen nutzt, die bisher nur wenig verstanden werden. Psilocybin stimuliert neue neuronale Konnektivität – dabei decken Gehirnscans auf, dass Bereiche des Gehirns, die normalerweise unabhängig funktionieren, durch vermehrte neuronale Aktivität miteinander verbunden sind. Dieselben Scans belegen ebenso einen Anstieg der neuronalen Aktivität im gesamten Gehirn. Das Corpus callosum wird für die linke und rechte Hemisphäre transparenter.
Bei kleinen Dosen tritt in der Regel ein allgemeines Gefühl des Wohlbefindens und ein Gefühl der Verbundenheit mit der belebten Welt auf. Mikrodosiertes Psilocybin schärft die Sinne und Reflexe, insbesondere die Sehschärfe und die kreative Problemlösung. Farben erscheinen gesättigt und die Sinne nehmen mehr Nuancen wahr. Eine Mikrodosis Psilocybin gilt heute innerhalb der Nootropika-Gemeinschaft als Smart Drug.
Bei Dosen, die hoch genug sind, um einen "Trip" zu induzieren, tritt in der Regel Synästhesie auf. Die Sinne werden hyper-verbunden, Klänge nehmen Farben an und gehörte Musik hat eine Textur. Wände und Böden scheinen zu atmen und Objekte fließen in organischen Impulsen zusammen. Die Auflösung des Egos wird in den Gefühlen der Empathie und der universellen Verbundenheit angedeutet, die jeden betreffen, der Pilze nimmt. Die Gefühle des Wohlbefindens können nach einer guten Pilz-Session einige Wochen lang anhalten.
Wer große, schamanische und heroische Dosen einnimmt, sucht richtige Halluzinationen. Diese Trips können sicher Spaß machen, sind aber eine ernstzunehmende Sache. Große Dosen Psilocybin wandeln sich sehr schnell von entspannend hin zu spirituell und zu universeller Verbundenheit. Die Mikrodosierung entspricht dem angenehmen Gefühl, die Zehen ins Wasser einzutauchen, während ein richtiger Trip das Schwimmen in Ufernähe im Ozean der Ewigkeit darstellt. Heroische Dosen dagegen bedeuten, dass Du dorthin schwimmst, wo Du kein Land mehr siehst, wo der Ozean tief und voller starker Strömungen ist.
MARIHUANA BEDEUTET THC
THC stimuliert im Gehirn die Produktion von Dopamin, eine weitere "Wohlfühlverbindung". Die Verwendung von Cannabis beinhaltet jedoch mehr als nur eine angenehme Reaktion. Die Substanz bindet auch an Cannabinoid-Rezeptoren im Gehirn und im zentralen Nervensystem, was das einzigartige Cannabis-High induziert.
Eine Vielzahl weiterer Cannabinoide und flüchtiger Verbindungen, die den Gesamteffekt modifizieren, sind ebenfalls in Marihuana enthalten. Dies erklärt, warum die meisten THC-reichen Sorten von zeitgenössischem Cannabis unterschiedlich wirken. Ihnen allen ist der Euphorie-Aspekt gemein, aber ihre Wirkung kann durch über zweihundert weitere Verbindungen wesentlich modifiziert werden.
THC wird manchmal in die Familie der psychedelischen Substanzen eingeordnet, aber seine Wirkungen sind nicht so homogen und intensiv wie die der Pilze. Es gibt eine alte Rasta-Weisheit, die besagt, dass "Marihuana allen Menschen alles bedeutet". Dass dies zutrifft, bemerkt man, sobald man versucht, die spezifischen Wirkungen von Cannabis und THC zu beschreiben.
Die Substanz, die vor dem Sport zur psychischen Vorbereitung genutzt wird, kann später am selben Tag für die Entspannung und Regenerierung verwendet werden. Dieselbe Substanz, die verwendet wird, um den Geist zu schärfen und die kognitive Funktion zu verbessern, kann ebenso eingesetzt werden, falls man “total abhängen” möchte. THC ist eine Chimäre. Es kann Emotionen und sensorisches Feedback verstärken und gleichzeitig die angestrebte Absicht des Nutzers unterstützt.
Im Allgemeinen ist Cannabis eine sehr funktionelle Droge. Haschisch wurde auf den Weltmessen rund um das Fin de Siècle geraucht, um das interaktive Erlebnis der Messebesucher zu verbessern. Berauscht zu sein und trotzdem bei der Arbeit oder beim Spielen perfekt zu funktionieren, ist durchaus üblich. Natürlich können mächtige Sorten Dich überraschen und ihrem Willen unterwerfen. THC-reiche Indicas können Deine Augenlider unendlich schwer machen, während harzige Sativas Deinen Fokus auf den Hyperraum lenken. Lass uns vom Dabbing gar nicht erst anfangen.
ES IST EINFACH, WENN DU WEIẞT, WIE
Zauberpilze können roh oder getrocknet gegessen werden. Getrocknet ist jedoch besser, da der Trocknungsprozess die Stärke des Psilocybins erhöht. Der grausame Trick der Natur ist jedoch, dass psychoaktive Alkaloide wirklich schlecht schmecken. Zauberpilze bilden da keine Ausnahme. Sie sind ausgesprochen fade und übermäßig alkalisch. Sie mit Fruchtsaft runterzuspülen, verbessert die Erfahrung, aber dem legendären Ekel-Faktor kann man nicht entkommen.
Zauberpilze können leicht in andere Lebensmittel integriert oder in schmackhaftere Tees oder Smoothies verwandelt werden. Man kann sogar ganze Mahlzeiten mit Unmengen an Pilzen für einen ganzen Freundeskreis zubereiten. Tinkturen und Tees, die fabelhaft lila oder tiefblau sind, werden mit Zitrone und Honig erträglicher. Eine Handvoll Pilzköpfe, sowie eine Banane und Kokoswasser in einem Smoothie ist gesund für Körper und Geist.
Der in Küchendingen erfahrene, chemische Abenteurer, kann einen einfachen Extrakt aus Psilocybin herstellen. Dieser ist völlig geschmacksneutral, also gut für diejenigen, die einfach den Pilzgeschmack nicht ertragen können oder allergisch gegen Pilze sind. Ein Psilocybin-Extrakt verwendet leicht zugängliche, lebensmittelechte Materialien, um einen schmackhafteren Schlüssel für die Pforten ins Zauberland zu erschaffen.
Cannabis wurde traditionell seit Anbeginn der Zivilisation geraucht. Man fand in archäologischen Stätten auf der ganzen Welt Geräte für den Graskonsum, von denen einige über 10.000 Jahre alt sind. Einfache Chillums aus hohlen Ton- und Vogelknochen, gravierte Goldbongs und kunstvolle Pfeifen lassen darauf schließen, dass Cannabis von Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten geraucht wurde.
Noch immer wird Cannabis in der Regel geraucht, entweder in Papier zu einem Joint oder in Tabakblättern zu einem Blunt gerollt. Tonnen von Cannabis werden auf diese Weise jeden Tag auf der ganzen Welt konsumiert. Bongs sind die am leichtesten identifizierbare Hardware in der Cannabis-Community. Die Verwendung der Bong half dabei, eine frühe Cannabishysterie aufrechtzuerhalten. Sie war so fremd und sah so seltsam aus, dass die Leute leicht Angst davor bekamen. Chillums und kleine Pfeifen sind praktisch, wenn Du unterwegs bist.
Das Verdampfen ist die Methode der Wahl für diejenigen, die Rauch generell vermeiden wollen. Der Verdampfer ist ein prachtvolles Ding, das in einer großen Formenvielfalt vorliegt. Die Auswahl an Tisch- und Taschen-Rigs, diskreten Stiften und Zauberstäben, die verfügbar sind, ist schier endlos. Falls Du verdampfen möchtest, solltest Du vor dem Kauf recherchieren, was das Zeug hält.
Esswaren werden stärker, da der zeitgenössische Züchter immer stärkeres Weed produziert. Der Verzehr von Cannabis kann die Erfahrung wesentlich vertiefen und verlängern. Wenn Cannabis gegessen wird, kommt die Erfahrung einem richtigen psychedelischen Effekt näher. Wenn THC-Konzentrate, die bis zu etwa 90% THC enthalten, gedabt oder verdampft werden, kann diese Psychedelia noch weiter verstärkt werden, wenn auch nur für eine kürzere Zeit.
MEDIKAMENTE DER ZUKUNFT
Sowohl Magic Mushrooms als auch Cannabis testen positiv als therapeutische Substanzen für den menschlichen Organismus. Psilocybin-Studien deuten darauf hin, dass es eine wichtige Rolle in der psychischen Gesundheitsversorgung der Zukunft spielen könnte. Cannabis wirkt sich positiv auf Stimmungs- und Ernährungsstörungen aus und besitzt mehrere positive körperliche Wirkungen. Cannabis als Marihuana kann ein Anxiolytikum oder ein Schmerzmittel sein. Cannabis als Hanf kann eine Quelle antiseptischer und entzündungshemmender Öle sein.
PILZE VS. WEED?
Die beiden sind keine wirklichen Konkurrenten. Shrooms und Weed? Ja! Weed und Shrooms? Ja! Nur Pilze? Ja! Nur Gras? Ja! Die Wirkungen jeder Substanz sind unterschiedliche Seiten einer mehrseitigen Medaille. Die Stimulation und Verstärkung des Gehirns mit Psychedelika und anderen Substanzen scheint Teil der menschlichen Psyche zu sein – dahin zu gehen, wo niemand zuvor gewesen ist und von dort Wissen mitzubringen. Einfach nur aus allem raus zu sein, ist aber auch sehr nett.
Je nach Art und Menge können sowohl Zauberpilze als auch Weed vielfältige Erfahrungen auslösen – von mild und einer kaum wahrgenommen erhöhten Sensibilität bis hin zu intensiven, existenziellen und sogar persönlich transzendentalen Erfahrungen. In einer angespannten Zukunft ist die persönliche Einsicht, die die Pilze und das Gras bieten können, vielleicht wichtiger denn je.