Das Leben Und Werk Von Terence McKenna

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Das Leben Und Werk Von Terence McKenna

Terence McKenna war einer der berühmtesten Psychonauten der Moderne. Antikes und modernes Wissen aus aller Welt vereinigend, reizte er die Möglichkeiten des Denkens aus und nutzte Psychedelika, um Theorien über das Wesen der Existenz selbst zu entwickeln. Finde alles über die Legende Terence McKenna heraus.

In allen Bereichen gibt es jene Menschen, die Grenzen sprengen, die Kunde verbreiten und so zur Legende werden. Auf dem Gebiet der modernen Psychedelika gehört Terence McKenna zu den berühmtesten – und berüchtigtsten – Denkern.

Manchen gilt er als Genie und andere halten ihn für einen völlig durchgeknallten Typen. Hier sehen wir uns das Leben und Werk von Terence McKenna an und geben einen kurzen Überblick über jemanden, der die Grenzen der psychedelischen Erfahrung und unseres Wissens darüber zweifellos verschoben hat.

WER WAR TERENCE MCKENNA?

Wer War Terence McKenna?

Terence McKenna wurde 1946 in Colorado geboren. Er entwickelte eine intensive Liebe für die Natur und Interesse an Psychologie, die sich später vereinigten, um die Basis seiner lebenslangen Beschäftigungen zu bilden. Im Alter von 14 Jahren las er einen Essay mit dem Titel "Seeking the Magic Mushroom", der sein Interesse an Psilocybin weckte.

Später schrieb er sich an der University of California Berkeley ein – genauer gesagt am Tussman Experimental College. Er begann, Themen wie Schamanismus zu studieren, was ihn später nach Tibet führte, wo er diese Faszination mit der für psychedelische Organismen verband.

Nach dem Studium reiste er um die Welt, wobei er verschiedene Kulturen und ihre Nutzung bewusstseinsverändernder Substanzen untersuchte. Vielleicht am bedeutendsten war die Zeit, die er auf der Suche nach Zauberpilzen in den Dschungeln Südamerikas verbrachte, wo er mit den Naturvölkern auch DMT in Form von Ayahuasca konsumierte.

Anschließend schrieb er mehrere Bücher und wurde für seine Arbeiten über Psychedelika bekannt. In dem Glauben, dass psychedelische Drogen einen Weg zum Verständnis der Gesamtheit der menschlichen Existenz bieten, entwickelte McKenna seine eigenen Theorien und verbrachte den Rest seines Lebens damit, andere zu inspirieren, psychedelische Substanzen zu nutzen.

WAS INSPIRIERTE MCKENNA?

Was Inspirierte McKenna?

Außer als Teenager über Zauberpilze zu lesen, nutzte McKenna auch schon früh Samen einer bestimmten Prunkwinden-Art, was ihn davon überzeugte, dass hinter der Wirklichkeit noch viel mehr steckt, als wir in unserem nüchternen Wachbewusstsein annehmen. Ferner behauptete er, dass er bereits als Teenager täglich Cannabis genutzt habe.

Neben seinen direkten Erfahrungen mit Drogen inspirierten gewiss auch andere Berichte des psychedelischen Drogenkonsums, wie etwa Aldous Huxleys "Die Pforten der Wahrnehmung" seine Gedanken und Theorien zu diesen Substanzen. Doch seine Interessen waren noch viel breiter gefächert. Von klein auf war er zudem vom menschlichen Bewusstsein im Allgemeinen fasziniert und nannte beispielsweise Carl Jungs "Psychologie und Alchemie" eine ernsthafte Inspiration.

In Verbindung mit einer generellen Faszination für die Natur und Existenz verschmolzen diese Faktoren, um den Mann zu erschaffen, zu dem Terence McKenna wurde.

WELCHE THEORIEN ENTWICKELTE TERENCE MCKENNA?

Da er sein Leben lang regelmäßig mächtige psychedelische Drogen nutzte, um das Wesen der Existenz zu erforschen, sollte es nicht überraschen, dass McKenna einige Theorien entwickelte. Auch wenn manche sonderbar erscheinen mögen, sind sie gewiss interessant und ein oder zwei könnten sogar wirklich Substanz haben.

DIE STONED-APE-THEORIE

Die Stoned-Ape-Theorie

Möglicherweise hätte die Stoned-Ape-Theorie von einem Namen profitiert, der nicht so schnell mit Cannabis assoziiert wird – da es bei ihr noch nicht einmal um Cannabis geht. Dennoch ist dies wohl McKennas überzeugendste Theorie.

Zusammengefasst leitet sie sich von der Idee ab, dass frühe Menschen von Bäumen herabstiegen und Gefallen an den Savannen fanden, die wir heute als Afrika kennen. Es ist bekannt, dass zu dieser Zeit in der Tat eine schnelle Entwicklung im menschlichen Geist stattfand, und es scheint, dass wir anfingen, so zusammenzuarbeiten und zu denken, wie es moderne Menschen tun. Also was hat laut McKenna diesen Sprung in der menschlichen Evolution ausgelöst?

Seine Theorie besagt, dass diese Protomenschen begannen, grasenden Tieren auf den großen Ebenen nachzustellen, und so zwangsläufig auf Spezies von Psilocybe cubensis stießen, die auf dem Dung eben jener Tiere wuchsen, denen sie folgten.

Angesichts dessen behauptete er, dass diese Menschen diese Pilze gegessen und deren bewusstseinsverändernde Wirkung erlebt hätten. Und McKenna dachte, dass genau dies die schnelle Evolution des menschlichen Bewusstseins bewirkt hätte.

Zu dieser Zeit und seitdem lehnte die breitere wissenschaftliche Gemeinschaft diese Theorie ab. Jüngste Entdeckungen legen jedoch den Schluss nahe, dass er tatsächlich etwas auf der Spur gewesen war. In modernen Studien wurde zum Beispiel darauf hingewiesen, dass Psychedelika in der Tat das Bewusstsein erhöhen (Schartner et al., 2017). In Verbindung mit der Tatsache, dass sich das Bewusstsein zu jener Zeit sehr schnell veränderte, was ungewöhnlich ist, da die Evolution in der Regel langsamer stattfindet, deutet dies darauf hin, dass es einen externen Auslöser gab, der zumindest teilweise für diese rasche Veränderung verantwortlich war.

Leider sind derzeit weder diese Theorie noch die von Andersdenkenden beweisbar, so dass wir weiterhin nur spekulieren können.

TIMEWAVE- ODER NOVELTY-THEORIE

Timewave- Oder Novelty-Theorie

Die Timewave-Theorie wurde von McKenna und Peter Johann Gustav Meyer entwickelt, nachdem McKenna das I Ging (eine antike Methode chinesischer Weissagung) studiert hatte. McKenna sagte, dass er im I Ging fraktale Muster fand, die genutzt werden könnten, um den Fluss der Zeit darzustellen.

Zeit, sagte er, bewegt sich in Sequenzen von Neuem und Gewohntem. In Phasen des Neuartigen würde sie komplexer und schließlich eine unendlich komplexe Singularität erreichen, zu welchem Zeitpunkt das Universum, wie wir es kennen, enden würde.

Mit verschiedenen Diagrammen und fragwürdiger Mathematik bestimmte McKenna Mitte November 2012 als das Ende der Welt. Als er entdeckte, dass der Maya-Kalender im Dezember 2012 endete, übernahm er stattdessen dieses Ende. Leider wissen wir, dass diese Daten ohne Anzeichen eines Weltuntergangs vorübergegangen sind.

Obwohl der Großteil dieser Theorie widerlegt wurde, ist eine besonders interessante Idee in sie eingebettet. Sie lautet wie folgt: Statt mit einem Big Bang zu beginnen und sich von einer Singularität zu entfernen, schlug er vor, dass sich das Universum sich tatsächlich auf ein endgültiges Ende zubewegt – eine ultimative Singularität, die seine "wahre" und letzte Form wäre.

Außer dass sie eine interessante Art und Weise darstellt, das Wesen der Existenz zu erfassen, würde diese Idee ein wenig mehr Entwicklung bedürfen, um als mehr als nur eine neuartige Idee betrachtet zu werden.

PSILOCYBIN-PANSPERMIE-SPEKULATION

Psilocybin-Panspermie-Spekulation

Diese Theorie schlägt vor, dass Psilocybe-Sporen aus dem Weltall auf die Erde gelangten. Tatsächlich meint er sogar, dass sie nicht nur auf die Erde gelangten, sondern eine höhere Form von Intelligenz darstellten, die mit dem Ziel, eine Symbiose mit dem Menschen einzugehen, auf kosmischen Winden durch das Weltall hierher übersiedelte.

Interessanterweise versuchte McKenna während seines eigenen Lebens, Psilocybe-DNS mit seiner eigenen zu verschmelzen, in der Hoffnung, auf einer derart tiefen Ebene ein Hybrid zu werden, dass er eine unvorstellbare Tiefe des Wissens erlangen würde.

Er kritisierte die moderne Wissenschaft dafür, unfähig zu sein, Theorien wie diese überhaupt in Betracht zu ziehen. Auch wenn sie quantitative Beobachtungen von Psychedelika haben mögen, mangele es den meisten Wissenschaftlern an tatsächlicher psychedelischer Erfahrung, die – wie McKenna behauptete – ihre Zweifel am außerirdischen Ursprung von Pilzen irrelevant mache.

TERENCE MCKENNAS EINFLUSS

McKenna hatte einen gewaltigen Einfluss auf die Welt der Psychedelika – sowohl im Guten als auch im Schlechten. Mehr zum Schlechten gleich.

Indem er die Welt bereiste und Gedanken sowie Wissen aus dem antiken Tibet und China vereinte, Wissen aus Zentral- und Südamerika bewahrte und es mit modernen westlichen Wissenschaftskenntnissen verband, verschmolz er sicherlich Informationen und Einflüsse von verschiedenen Quellen.

Indem er viele Werke verfasste und sich niemals erlaubte, anderen als seinen eigenen Ideen zu folgen, war er zweifelsohne eine überzeugende Kraft. Ob man seinen Ideen nun beipflichtet oder nicht, besteht kein Zweifel daran, dass sie gewiss faszinierend sind – und zumindest im Fall der Stoned-Ape-Theorie sogar etwas Gewicht haben könnten.

KRITIK AN MCKENNA

Andererseits denken manche, dass Terence McKenna (und Timothy Leary) dem Ansehen von Psychedelika sogar geschadet und deren Erforschung jahrzehntelang aufgehalten haben. Da sie potenziell obskure Theorien entwickelten, meinen Kritiker, dass Gegner von Psychedelika auf diese als Beleg dafür verweisen konnten, dass psychedelische Drogen von geringem Nutzen sind.

Es wird angenommen, dass diese Männer Psychedelika durch ihre starke Identifizierung mit der Gegenkultur an den Rand der Gesellschaft gedrängt haben könnten.

IST DAS WERK VON TERENCE MCKENNA HEUTE NOCH RELEVANT?

Ist Das Werk Von Terence McKenna Heute Noch Relevant?

Zweifellos. Tatsächlich gewinnen gewisse Ideen mit der aktuellen "Renaissance" von Psychedelika erneut an Boden. Dies muss jedoch mit Vorsicht genossen werden. Die moderne Denkweise über Psychedelika ist im Großen und Ganzen weit entfernt von der von Terence McKenna.

Wohl oder übel beruht die Mainstream-Diskussion über Psychedelika heute viel mehr auf quantitativen wissenschaftlichen Analysen als der Erforschung der subjektiven Erfahrung. Gleichwohl leben die Leidenschaft und das Wirken von McKenna fort.